Wenn du mich nach einem Geheimtipp für schöne Flipcharts fragst, dann ist das Erste, das mir einfällt, folgendes: „Mach einen Rahmen um dein Flipchart.“
Eigentlich könnte ich damit diesen Blogartikel beenden. Doch ich weiß, du willst es genauer wissen. Also erzähle ich mehr dazu.
Einen Rahmen für Bilder kennst du natürlich. Doch was meine ich mit Rahmen auf dem Flipchart?
Der Bilderrahmen fasst ein gemaltes Bild ein. Auf dem Flipchart wird stattdessen der Text umrahmt. Und in beiden Fällen wird das, was eingefasst wurde, in Szene gesetzt. Hey, in Szene setzen. Klingt es nicht gut, wenn dein Flipchart seine volle Pracht entfaltet?
So weit, so gut. Doch es steckt noch mehr dahinter.
Wofür du Rahmen am Flipchart nutzen kannst
Gängig ist die Verwendung als sogenannten Textcontainer für die Überschrift. Damit machst du das Thema des Charts auf einen Blick deutlich.
Auch als Rahmen rund um dein gesamtes Flipchart sind Rahmen wichtig. Denn so erhöhst du die Wirkung deines Flips noch einmal um einiges.
Wie wäre es, wichtige Inhalte durch Textcontainer herauszuheben? Du kannst damit etwa einen Merksatz deutlich machen.
Und last but not least, kannst du Rahmen nutzen, um den Blick deiner Teilnehmenden zu lenken. Denn durch Rahmen schaffst du zusätzliche Orientierung auf dem großen Format.
Welchen Unterschied es macht, wenn du einen Rahmen am Flipchart nutzt.
Rahmen oder kein Rahmen? Kritische Zungen könnten behaupten, dass es einen nicht so großen Unterschied machen, ob die Linien außen um das Plakat gezeichnet sind, oder nicht.
Finde es selbst heraus. Schau dir diese beiden Flipcharts an: Wie verändert sich die Wirkung auf dich?
Wenn ich anderen dieselbe Frage stelle, dann kommen Antworten wie diese:
„Die Rahmen wirken auf mich …
… nachhaltiger, runder, eleganter, in sich geschlossener, fokussierter auf den Inhalt, aufgeräumter und kompakter."
Bedeutet das, dass du überall da, wo du einen besonderen Effekt erzielen willst, immer denselben rechteckigen Rahmen drumherum machen sollst? Natürlich nicht. Denn es gibt mehr als nur den klassischen rechteckigen Rahmen.
Ein Überblick: 5 Arten von Flipchart-Rahmen
- Klassische Rahmen
- Notizzettel-Rahmen
- Pfeile-Rahmen
- Banner-Rahmen
- Sprechblasen-Rahmen
Wofür du die einzelnen Flipchart-Rahmen einsetzen kannst
Klassische Rahmen
Klassische Rahmen sind von Natur aus rechteckig. 😉 Einmal um den Text rundherum. Ähnlich einem Informationsschild, auf dem etwas geschrieben steht.
Sie eignen sich also immer, wenn du einen Text hervorheben oder den Inhalt als zusammengehörig darstellen willst.
Damit du optisch etwas Pep hineinbringen kannst, während die Grundform immer dieselbe bleibt, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Erhöhe z. B. den Effekt, indem du mehrere klassische Rahmen überlappend anordnest.
Eine kleine Ankündigung an dieser Stelle: Hol dir hier schon bald die Rahmensammlung, mit den unterschiedlichsten Formen von klassischen Rahmen und einem Video, in dem du mir über die Schulter schauen kannst, wie ich sie zeichne. Sobald die Sammlung fertig ist und verschickt werden kann, sage dir gleich per Newsletter Bescheid und verlinke ich sie hier.
Notizzettel-Rahmen
Bewegung kommt aufs Flipchart, wenn du Rahmen in der Form von Notizzetteln, Post-its, Schreibblocks oder ähnlichem gestaltest. Denn das Papier der Notizzettel wellt sich schon mal nach oben und das kannst du darstellen.
Diese Rahmen eignen sich für Hinweise auf dem Flipchart.
Pfeile-Rahmen
Mit den Pfeil-Rahmen gibst du deinen Inhalten eine Richtung. Du machst damit einen Ablauf oder einen Kreislauf deutlich. Dafür platzierst du deine Inhalte in einem Pfeil, z. B. die Etappen in einem Projekt oder einer Entwicklung.
Banner-Rahmen
Hier kommen Fahnen oder Spruchbänder auf dem Chart ins Spiel. Die hohe Kunst der Rahmen. Diese Rahmen sind nicht einfach nur rechteckig oder dreieckig. Sie machen Bewegung deutlich und überlappen sich dabei auch selbst, was die Grafik interessanter wirken lässt.
Wenn eine Überschrift oder ein Inhalt besonders wirkungsvoll herausgehoben oder edel oder dynamisch wirken soll, dann könnte dieser Rahmen deine erste Wahl sein.
Sprechblasen-Rahmen
Wenn du eine Aussage, eine Frage oder die Dynamik oder Lautstärke dessen, wie schreien, flüstern und Ähnliches, darstellen willst, dann sind Sprechblasen-Rahmen eine geeignete Form.
Dabei kannst du dich auch von Comics inspirieren lassen.
Hast du dir schon einmal bewusst angesehen, wie sich die Sprechblase in der Form verändert, wenn eine Figur geheimnisvoll flüstert oder wütend schreit?
Wie du herausfindest, welcher Rahmen für dein Flipchart am besten geeignet ist.
Du hast jetzt von jeder Menge Rahmen erfahren. Doch welcher ist für dein Flipchart der geeignetste? Wie weißt du, welchen Rahmen du für dein Flipchart auswählen sollst?
Bei dieser Entscheidung hilft dir der Designgrundsatz „Form follows function“.
Das heißt frei übersetzt so viel wie „Die Form folgt der Funktion.“
Das bedeutet, dass du dir überlegst, was du ausdrücken möchtest. Passend dazu wählst du die Form des Rahmens. Wenn du eine kleine Anmerkung oder einen Hinweis auf dem Flipchart platzieren möchtest, dann entscheidest du dich vielleicht für einen Notizzettel-Rahmen. Wenn du einen Gedanken visualisierst, dann ist der passende Rahmen natürlich eine Gedankenblase.
Tipp zur Auswahl von Rahmen
Du musst dich nur einmal entscheiden. Denn mein heißer Tipp lautet:
Nutze wenige Arten von Rahmen.
Wenn du deine Überschrift auf dem ersten Chart zum Beispiel durch einen rechteckigen, klassischen Rahmen hervorhebst, dann nutze auch auf den folgenden Charts dieselbe Form.
So gibst du deinen Teilnehmenden Orientierung, wenn du auf dein nächstes Flipchart blätterst. Denn es ist auf einen Blick klar, wo die Überschrift und damit das Thema des Plakats zu finden ist.
Was zuerst: Schrift oder Rahmen?
Vielleicht juckt es dich in den Fingern und du willst gleich die Rahmen aufs Papier bringen. Doch warte noch einen Moment!
Zuerst der Text und dann der Rahmen.
Platziere zuerst den Text, den du unterbringen möchtest, auf dem Flipchart. Erst dann kommen die Rahmen drumherum. So stellst du sicher, dass im Rahmen immer genug Platz ist und du den Text am Rand nicht eng zusammenrücken musst.
Übrigens: Alle diese Rahmen kannst du natürlich auch für deine Sketchnote auf kleinem Format und deine Visualisierung auf dem Tablet oder beim spontanen Visualisieren von Gesprächen nutzen.
Rahmensammlung für dich
Etwas, das mir schon oft weitergeholfen hat, ist meine Rahmensammlung. Meine Lieblingsrahmen habe ich mittlerweile schnell parat, wenn ich sie brauche. Doch wenn ich Abwechslung auf die Flipcharts bringen will, dann tut ein bisschen Inspiration sehr gut. Warum nicht von der eigenen Rahmensammlung?
Lege deine eigene Rahmensammlung an und erweitere diese, wann immer du neue und interessante Rahmen entdeckst.
Um dir den Start mit deiner Rahmensammlung zu erleichtern, habe ich dir zu den klassischen Rahmen schon mal eine Sammlung angelegt. Damit es dir leichter fällt, habe ich auch gleich ein Mitmach-Video dazugepackt. Dort kannst du beobachten, wie ich die Rahmen zeichne.
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