30. August 2019

1 Kommentare

Die wichtigste Frage, bevor du eine Entscheidung triffst

Von Sandra

30. August 2019

Übung

Vielleicht stehst du gerade an einem Punkt, an dem du denkst “So geht es nicht mehr weiter!” Vielleicht willst du endlich etwas ändern, um wieder glücklich zu sein und das am besten so schnell wie möglich.

Genau an diesem Punkt stand ich vor einigen Jahren auch. Der Drang nach Veränderung war so riesig, dass ich schließlich handelte und etwas änderte. Doch ich war immer noch nicht glücklich!

Warum? Weil ich einen Fehler gemacht hatte. Denn ich hatte eine Sache völlig vergessen. In diesem Artikel verrate ich dir, welche Frage du dir stellen solltest, um Entscheidungen zu treffen, die dich wirklich glücklich machen.

Lass mich dir dazu eine kleine Geschichte erzählen.

„So nicht mehr!“

Das war damals mein Gedanke. Nach zwölf Jahren als Erzieherin hatte ich endgültig genug! So wollte ich nicht mehr arbeiten. Ich wollte wieder gerne zur Arbeit gehen. Mein Job erfüllte mich nicht mehr und ich fühlte mich wie eingesperrt.

Der Druck stieg gefühlt stetig an. Immer wieder sollte ich Neues und Innovatives mit den Kindern machen. Das kam mir früher sehr entgegen. Doch die Aufgaben wurde immer mehr, während die Rahmenbedingungen sich verschlechterten. Meine Arbeit war so einfach nicht mehr machbar. Davon wollte ich weg.

Mein innerer Drang nach Veränderung wuchs von Jahr zu Jahr und irgendwann ging es nicht mehr anders: Es musste sich schnell etwas ändern! Ich wollte wieder glücklich sein, bei dem was ich tat! Ich kann mir vorstellen, dass es dir genauso geht.

Es sollte anders werden!

Ein Gedanke lag nahe: Eine Stelle mit älteren Kindern und einer anderen Leitung konnte ich innerhalb meines Arbeitgebers in einem städtischen Hort finden. Relativ kurzfristig stellte ich den Antrag, versetzt zu werden. Im neuen Schuljahr fand ich mich in einer Einrichtung für Schulkinder wieder.

Doch es kam wie es kommen musste. Im ersten Jahr erholte ich mich gefühlt von meiner vorherigen Berufstätigkeit und nahm die Dinge etwas lockerer – ich gab nicht mehr 120% sondern „nur“ noch 80%.

Ab dem zweiten Jahr bemerkte ich, dass ich wieder – oder noch immer? – unglücklich war.

Ich war weg von den 22 knapp dreijährigen Kindern, bei 20 Schulkindern gelandet. Der Druck, immer Neues und Innovatives machen zu müssen, war jetzt weg. Stattdessen hatte ich es mit einer Leitung zu tun, die mir das Gefühl vermittelte, alles solle so bleiben, wie es immer war.

Ich musste feststellen, dass mich auch das unter Druck setzte. Seitdem bin ich übrigens allergisch gegen den Satz: „Das war schon immer so. Das soll so bleiben.“

Fazit: Mein Experiment “Große, tolle Veränderung” war gescheitert. Dabei hatte ich mir davon versprochen, dass es mich endlich glücklich machen würde.

Was war schiefgelaufen?

Warum hatte meine Neuorientierung nicht das Ergebnis gebracht, das ich mir gewünscht hatte. Warum war ich immer noch nicht glücklich?

Im Nachhinein habe ich festgestellt, dass ich damals eigentlich nur wusste, was ich NICHT mehr wollte. Doch was ich brauchte und wollte, war mir noch nicht bewusst. Ich war verstrickt in den Gedanken: „Bloß weg hier!“, anstatt mir konkrete Gedanken zu machen, wohin es gehen sollte.

Die wichtigste Frage, die gestellt werden muss

Den Hort hatte ich damals gewählt, so wurde mir in der Rückschau bewusst, weil:

  • es die einzige Lösung war, die ich mir zum damaligen Zeitpunkt vorstellen konnte. Ich sah keine andere Option.
  • es die einfachste und schnellste Lösung war.
  • ich nicht länger warten wollte. Es musste sich sofort etwas ändern.

Meine Erkenntnisse daraus waren:

  • Handle, bevor es wirklich wehtut.
  • Überlege dir genau, wohin du möchtest, anstelle dich nur damit zu beschäftigen, wovon du weg möchtest!
  • Finde heraus, welche Möglichkeiten es zu deinem Wunschziel gibt.

Hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, was du willst? Was du wirklich willst? Das ist die Eine-Million-Euro-Frage! Es macht keinen Sinn, einfach loszurennen, bevor du die Richtung kennst. Das raubt dir nur den Atem und kostet dich Nerven.

Bevor du also ziellos losrennst, lass uns herausfinden, was du wirklich willst. Denn wenn du das weißt, ist der Weg zu deinem Glück ganz klar.

Hast du Lust, herauszufinden, was du wirklich willst? Dann habe ich eine Übung für dich, die dir genau das bewusst machen wird.

Übung: Das will ich – Das will ich nicht

  • Nimm der ein DIN-A4-Blatt und falte es einmal senkrecht in der Mitte und öffne es wieder.
  • Schreibe nun auf der linken Seite Punkt für Punkt auf, was du alles nicht mehr möchtest. Alles, was aus deinem (Berufs-)Leben verschwinden soll. Schreib so lange, bis dir nichts mehr einfällt.
  • Danach gehst du Punkt für Punkt durch und formulierst neben jedem Punkt, den du so nicht mehr möchtest, auf der rechten Seite was du stattdessen möchtest.

Hätte ich diese Übung damals gemacht hätte das etwa so ausgesehen:

  • Nicht mehr: 3-jährigen Kinder betreuen
    Stattdessen: mehr projektorientiert und mit älteren Kindern arbeiten
  • Nicht mehr: Leiterin, die Unmögliches verlangt und bei der stetig etwas innovativ sein sollte, obwohl der Rahmen dafür nicht passend ist.
    Stattdessen: einen Rahmen, in dem ich wieder mit Freude Neues entwickeln kann und eine Leitung, die mir dabei freie Hand lässt.
  • Nicht mehr: mich eingesperrt fühlen
    Stattdessen: Mich frei bewegen könne, räumlich wie thematisch

Durch meine Abneigung dem alten Job gegenüber konnte ich damals nicht sehen, was mir daran eigentlich ganz gut gefiel. Ruf dir deshalb auch alles ins Gedächtnis, was du an deiner jetzigen Situation gut findest und was du auch weiterhin haben möchtest.

Bei mir waren das damals:

  • Eine schön gestaltete Umgebung,
  • die freie Hand, gestaltungstechnisch etwas zu verändern,
  • eine tolle, sich ständig erweiternde Fachbibliothek,
  • tolle Kolleginnen und
  • ein wunderbarer Arbeitsweg, der an einem Fluss entlang verlief und mit dem Fahrrad erreichbar war.

Zeit zum Träumen

Zurück zu deiner Übung: Wenn dir neben den aufgeschriebenen Punkten noch etwas einfällt, was schön für dich wäre, dann schnell rauf damit auf die Liste! Trau dich, groß zu träumen und setze dir dabei selbst keine Beschränkungen.

Und was jetzt?

Ich hoffe, diese Übung hat dir einige Erkenntnisse gebracht. Vielleicht ist dir klarer geworden, was du eigentlich willst. Vielleicht bist du aber auch vor einem weißen Blatt Papier gesessen und hast festgestellt, dass die Frage “Was will ich wirklich?” gar nicht so leicht zu beantworten ist. Keine Sorge, auch das ist ganz normal und braucht Zeit.

Bei mir ging es auch nicht von heute auf morgen. Ich brauchte Zeit und hin und wieder ein Tritt in den Allerwertesten von meinem Coach, um in meiner Vision klar zu werden und endlich den nächsten Schritt zu wagen.

Wenn du schon lange unzufrieden im Job bist oder vor einer beruflichen Entscheidung stehst, bist du hier genau richtig. Als Expertin für Entscheidung, Veränderung und Neuausrichtung kann ich dir zeigen, wie du das Ruder wieder in Hand nimmst und klare Entscheidungen triffst, damit du das Leben führen kannst, von dem du träumst.

Jetzt bin ich gespannt. Schreibe mir in den Kommentaren, was du für dich herausgefunden hast!

Bild: Designed by Creativeart / Freepik

Mit der Pippi-Langstrumpf-Strategie aus einer schwierigen Zeit

„Das letzte Jahr hat uns allen sehr krass vor Augen geführt, dass

Mehr dazu

Meine Entscheidung und ihre Konsequenzen

Alle Entscheidungen haben Konsequenzen. Eine ganz persönliche Entscheidung hat fast mein gesamtes

Mehr dazu

Jahresrückblick 2020: Alles anders und das Gute daran…

2020. Mein erstes komplettes Jahr als selbständige Solopreneurin. Nach 29 Jahren Angestelltentätigkeit

Mehr dazu
  • {"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

    Werde Teil der Visualisierungs-Community!

    Über meine Online-Post bekommst du neues rund um die Themen Visualisierung, Flipchartgestaltung, Sketchnoting sowie persönliche und berufliche Weiterentwicklung direkt in dein Mail-Postfach.

    >