„Das letzte Jahr hat uns allen sehr krass vor Augen geführt, dass wir uns in einer trügerischen Sicherheit wiegen, was unseren Alltag betrifft. Er kann sich nämlich durch äußere Umstände schlagartig ändern.
Warum die Welt nicht genau in solchen Situationen zum Guten ändern? Es passiert ohnehin, dass wir kreativ sein müssen, neues entwickeln, über den Tellerrand schauen. Wieso dann nicht gleich ein Stück unsere Vision leben? Wieso nicht ein positives Bild von unserer Zukunft bauen?“
An diesem Text von Sara Menzel-Berger (Die Technikelfe) bin ich vor Kurzem hängengeblieben. In ihrer Ankündigung zu einer Blogparade. „Dazu würde ich gerne einen Artikel beisteuern!“, war mein erster Gedanke. Und zu tun, was einem gerade in den Sinn kommt, kann dich weiterbringen, wie du gleich lesen wirst. Hier also mein Artikel, indem ich dir erzähle, was dich in einer eingefahrenen Situation wie dieser weiterbringen kann.
Wenn das „alte Leben“ nicht mehr das Richtige ist
Wenn das „alte Leben“ nicht mehr das Richtige oder schlicht nicht mehr vorhanden ist, dann steigt der Wunsch, dass es wieder so sein soll, wie früher – oder zumindest anders als jetzt. Diesen Gedanken hattest du in deinem Leben wahrscheinlich auch schon. Vielleicht sogar gerade jetzt.
Mit Resilienz durch herausfordernde Zeiten
In den Zeiten im Leben, in denen sich Vieles eng und unveränderlich anfühlt, kann dich deine persönliche Resilienz (die Fähigkeit, schwierigen Lebenssituation gut zu überstehen; psychische Widerstandsfähigkeit) dich sehr unterstützen. Vieles, von dem ich dir heute erzähle, wird von Forschungen zur Resilienz belegt.
Was würdest du tun, wenn du dir deine Welt machen könntest, wie sie dir gefällt?
Nur Mal angenommen, du wärst in einer schwierigen Phase ein bisschen so, wie Pippi Langstrumpf und würdest dir deine Welt so machen, wie sie dir gefällt: Was würde sich ändern?
Vor einigen Jahren war ich in einer Situation, wie dieser. Meine Welt war nicht mehr in Ordnung.
Ich war in meinem Wunschberuf Kita-Leitung nicht mehr glücklich. Das war der Beruf, für den ich nach Hamburg umgezogen war und mein gesamtes Leben in Salzburg zurückgelassen hatte.
Der Beruf von dem ich angenommen hatte, das er der Einzige war, den ich neben dem Erzieherinnenberuf noch ausüben konnte. „Ich habe doch nicht anderes gelernt“, war mein Gedanke damals.
Vor ein paar Jahren dann saß ich also in Hamburg, mit einem Beruf, mit dem ich nicht mehr glücklich war und der Überzeugung, dass es sonst nichts gab, dass ich tun konnte.
Gott sein Dank steckt in jedem von uns mehr Pippi Langstrumpf, als wir denken – sogar in mir.
Die Pippi-Langstrumpf-Strategie
Tun, was mir in den Sinn kommt
Abgesehen davon, dass ich beruflich am liebsten etwas anders getan hätte, wollte ich auch Urlaub. Oder besser noch: Eine Auszeit. Um mir klar darüber zu werden, ob ich danach wieder in meinem Beruf weiterarbeiten kann und will oder ob es eine größere Veränderung braucht. Ich habe mir die Auszeit genommen: 8 Monate lang. Zeit zum Reisen und für mehr Klarheit.
Neues entdecken
In dieser Zeit habe ich viel Neues entdeckt. Zum Beispiel, wie es ist, als Anfang 40-Jährige das erste Mal alleine und als Backpackerin zu verreisen. 4 Monate lang. Es war unbeschreiblich!
Schon davor hatte ich herausgefunden, dass es mir Spaß macht, als Trainerin (Seminarleiterin) zu arbeiten. In meiner Auszeit habe ich dann einen Testlauf zu „Wie wäre das hauptberufliche Trainerin sein“ gemacht und mehrere ganztägige Aufträge hintereinander für einen Auftraggeber angenommen. Es hat sich gut angefühlt!
Wissen, was ich brauche und will
Endlich hatte ich die Ruhe, herauszufinden, was ich brauche und will:
Ich wollte mich im Rahmen meiner Tätigkeit jeweils auf eine Sache konzentrieren können und nicht viele berufliche Bälle gleichzeitig jonglieren und vielen Personen gleichzeitig gerecht werden müssen, wie damals als Kita-Leitung. Mein Wunsch war eine Mix aus Eins-zu-Eins-Arbeit und der Arbeit mit Gruppen. Ich sehnte mich danach, in Ruhe im Büro meine Aufgaben abzuarbeiten, ohne unterbrochen zu werden. Trotzdem wollte ich den Kontakt mit Menschen. Und ganz unbedingt wollte ich andere unterstützen, begleiten, motivieren und inspirieren.
Wenn man diese „Zutaten“ zu einem Beruf zusammen mixt, kommt zum Beispiel der des Coaches bzw. der Trainerin heraus.
Unmögliches für Möglich halten
Plötzlich stand eine Selbstständigkeit im Raum. Doch die wollte ich nicht. Ich hatte in meiner Familie erlebt, dass das eine beträchtliche Herausforderung und ein großes Risiko sein kann. Das wollte ich nicht. Doch noch viel mehr wollte ich, dass es anders wird. Und ich wusste mittlerweile genau, wie es werden sollte.
Die richtigen Fragen stellen
Deshalb kam der Tag, an dem ich mir nicht mehr erzählte, warum es nicht klappen kann, sondern mir stattdessen hilfreiche Fragen stellte:
„Wie kann es mir gelingen?“
„Was kann ich tun, um das zu erreichen?“
Nichts für unmöglich halten und ein Risiko eingehen
Meine Antworten darauf waren solche wie: Noch eine Ausbildung als Coach machen, um noch fundierter Eins zu Eins begleiten zu können. Herausfinden, wer mich dabei unterstützen kann, zu gründen. Erst mal weiter nebenberuflichen Aufträge annehmen, während ich angestellt bin und dann, wenn ich Vollzeit selbstständig bin, endlich mehr annehmen können.
Und ich habe es getan. Ich habe mich selbstständig gemacht. Obwohl ich vor Jahren noch gewettet hätte, dass das für mich niemals infrage kommt.
Mir ausmalen, wie es sein wird
Ende 2019 habe ich mir übrigens auf ein Flipchart aufgemalt, wie es Ende 2020 für mich sein soll. Und was soll ich dir sagen: Es hat geklappt! Fast alles, was ich auf dem Flipchart damals schon sehen konnte, ist heute Realität geworden. Und genau dabei unterstütze ich jetzt sogar andere. Ein Bild von ihrem besten Leben zu bekommen und wahr zu machen.
Genießen und feiern
Heute erlebe ich das, was ich mir damals erträumt habe. Ich lebe meine Welt so, wie sie mir gefällt. Jeden Tag mehr. Es ist nicht immer leicht und manchmal raufe ich mir auch die Haare. Doch ich beobachte weiter, was ich will und brauche und passe mein privates Leben und meine Arbeit daran an. Es geht nicht von heute auf morgen, aber Schritt für Schritt. Denn ich bin die Pipi in meinem Leben. Oder anders gesagt: Die Chefin hier bin ich 🙂
Wünsche einfach mal wahr werden lassen
Auch wenn das einfach mal wahr werden lassen nicht immer einfach war, hat es sich mehr als gelohnt. Heute helfe ich anderen Menschen, herauszufinden, was sie wollen und brauchen. Besser noch: Ich begleite sie auch, dorthin zu kommen. Und manchmal spielt dabei auch für meine Kunden ihr ganz persönliches Visions-Flipchart eine Rolle…
Alles nur Schön-Gerede?!
Übrigens, was ich mit all dem nicht meine ist, sich die Dinge schön zu reden. Viel mehr spreche ich davon, den eigenen Fokus auf die hilfreichen Dinge zu lenken und dabei vorhandenen Möglichkeiten zu entdecken, die du mit dem Blick in die andere Richtung vielleicht nicht gesehen hättest. Und dir das momentan Schwierige mit ein bisschen Verspieltheit leichter zu machen.
Was hältst du von einem Gedankenspiel?
Mal angenommen, auch in dir steckt mehr Pippi Langstrumpf als gedacht: Was würdest du tun?
- Welcher Wunsch schlummert in dir?
- Was würdest du am liebsten tun, hast es bisher aber noch nicht gewagt?
- Was würdest du gerne auf deinem Visions-Flipchart sehen?
Beantworte dir selbst diese Fragen. Dann hast du – tataa! – schon den ersten Schritt zu einem „Ich mach mir meine Welt, wie sie mir gefällt“ gemacht und gleichzeitig deinen „Resilienz-Muskel“ gestärkt.
Ich wünsche dir viel Spaß mit deinen Antworten auf diese Fragen.
Ich würde gerne von dir erfahren, in welcher Situation du auch schon einmal die Pippi in dir herausgelassen hast und was es für dich bewirkt hat. Erzähle mir auch unbedingt, wofür du deine „Pippi-Kräfte“ gerne als Nächstes einsetzten würdest.
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Tipps zum Weiterlesen:
Falls dich interessiert, was andere in ihrem Blogartikel zum Thema „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“ geschrieben hast, dann findest du den Blogartikel zur Blogparade auf der Website der Technikelfe Sara Menzel-Berger.
Wenn du wissen willst, warum es dir nicht so leicht fällt, einfach mal zu machen wonach dir ist und dich voll dafür zu entscheiden, dann findest du hier den Blogartikel „Was dich daran hindert, dich zu entscheiden“ zum weiterlesen.
Liebe Sandra, es freut mich wirklich sehr diesen Blog von dir zu lesen – spiegelt er doch sehr ähnlich meinen Berufsweg wieder. Manchmal ist es einfach an der Zeit, den Sprung ins kalte Wasser zu wagen, bevor das Leben eine Entscheidung trifft, die so nicht gewollt war. Und als Heldin unserer Jugend ist Pippi tatsächlich die Figur, die uns Kreativität, über den Tellerrand schauen und „Sprünge“ wagen par excellence vorlebt… und ganz selbstverständlich mit diesem Neuland glücklich zu sein. So mutig wie Pippi habe auch in vor einiger Zeit mein Leben nochmal umgekrempelt, mich praktisch neu „erfunden“ … und das schönste daran ist: Ich bin glücklich über diese Entscheidung! Auch ich habe Ideen und Wünsche, visualisiere sie jährlich auf meinem persönlichen Vision-Board und ich kann nur bestätigen, wie genial es doch ist, wenn diese Dinge Wirklichkeit werden. Fazit für mich: Lebe deinen Traum… oder tu wenigstens so, als sei dein Traum schon wirklichkeit :-)… alles andere kommt von alleine!
Liebe Helga, danke dass du deine Erfahrung mit dem Thema hier teilst. Wie schön, dass du auch gute Erfahrung mit „dem Sprung“ gemacht hast und du die Bilder auf deinem Visons-Board zur Realität hast werden lassen!
Liebe Sandra,
ich freue mich riesig, dass du bei meiner Blogparade dabei bist. Herzlichen Dank für deinen Einblick in deinen Weg und herzliche Gratulation dazu, dass du 2020 fast alle deine Vision umsetzen konntest. Das ist großartig 🙂
Herzlichst,
Sara
Liebe Sara,
ich finde es ganz wunderbar, dass ich bei deiner Blogparade dabei sein kann. Danke für deinen Kommentar und fürs Mitfreuen über meine umgesetzten Visionen!
Lieben Gruß, Sandra
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